Das Gebiet der heutigen Ortslage wurde zunächst als Waldbezirk in Urkunden, wie dem Verkaufsbief der Herren von Frankenstein an die Grafen von Henneberg im Jahr 1330, erwähnt.
Die früheste Erwähnung allerdings und damit Grundlage der gefierten Ortsjubiläen war eine Niederschrift des Ortsnamens am 17. März 1185 in der Schreibweise „Czyllbach“.
Dieses Waldgebiet wurde nach den hennebergischen Urkunden von 1461 bis 1505 durch zwei hessische Glasmacherfamilien (Rattig und Cunz Gunckel) für die Einrichtung einer Waldglashütte gepachtet. Der Ort gehörte seitdem zum hennebergischen "Amt Sand" in Wasungen.
Die von den Glasmachern schon nach wenigen Jahrzehnten ausgelichteten Wälder begünstigten nun die Anlage eines Jagdschlosses, welches 1543 durch den Grafen Georg-Ernst von Henneberg erbaut wurde und bis 1759 bestand.
Es wurde als ein kreisrunder, turmartiger Baukörper beschrieben und machte auf Besucher einen sehr wehrhaften Eindruck. (Sieh unser Titelbild)
Rings um das von einer schützenden Mauer umgebene Hauptgebäude entstanden in der Folgezeit weitere Wirtschafts- und Lagergebäude sowie auch Wohnhäuser für Bedienstete der Forst- Wald- und Jagdwirtschaft.
Nach den Erbschaftsverträgen mit denHerzögen zu Sachsen fielen die Territorien der Henneberger Grafen 1583 zunächst unter gemeinschaftliche Verwaltung der ernestinischen und albertinischen Linie. Bei der realen Teilung der Hennebergischen Erbschaft im Jahr 1660 allerdings, hatten sich die Herzöge von Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha wegen der zufallenden Landportion auseinanderzusetzen.
Auf Grund eines 1661 errichteten Rezesses wurden die Waldungen dem Hause Weimar überlassen. Dieselben waren damals in 5 Forste geteilt: den Zillbacher, Schwallunger, Wasunger, Stepfershäuser und Ober-Forst. Bei der Landesteilung innerhalb des weimarischen Fürstenhauses kam Zillbach nun an die eisenacher Linie und wurde dem Amt Lichtenberg (Hintergericht) zugeteilt.
Der jagdliebende Eisenacher Herzog Johann Georg I. machte Marksuhl von 1662 bis 1672 zu seinem Residenzort und besuchte von dort die im Umkreis errichteten Jagdschlösser bei Ruhla, Eisenach und natürlich regelmäßig auch in Zillbach.
Ab dem Jahre 1693 wurde nun auch in der Nachbarschaft des abgelegenen Zillbacher Schlosses mit Erlaubnis von Herzog Johann Georg von Sachsen-Eisenach erste Wohnhäuser für Bauern, Bedienstete und Waldarbeiter errichtet.
Schon im Jahre 1718 wurde die Einrichtung einer Kirche gestattet. (Näheres dazu auf der Seite "Kirche - Chruch".)
Diese kleine Siedlung benötigte nun allerdings eine landwirtschaftliche Anbaufläche und hierzu wurden bis 1751 etwa 600 Acker Wald gerodet.
Der Herzog, dem das Wohl "seiner Zillbacher" wohl recht am Herzen lag, gestattete die Errichtung weiterer Wohnhäuser – Sie wurden als Doppelhäuser errichtet und sie kosteten ca. 100 Gulden.
Diese Siedlung wurde nun ab 1784 als "Colonie des Kammergutes" bezeichnet und durch weitere Gebäude ergänzt.
1790 erfolgte der Neubau des heutigen barocken Schlosses, welches im Moment leider in ruinösem Zustand sich befindet.
Die landwirtschaftlichen Erträge waren nach Anfangserfolgen rasch zurückgegangen und führten zu wachsender Not und Elend bei der verschuldeten Dorfbevölkerung.
Mehrere Einwohner erwarben durch die Einführung von handwerklichen Zusatzbeschäftigungen – etwa dem Holzschuhmachergewerbe, dem Kork- und Meerschaumschnitzen für den Ort eine Vorbildrolle. Dieses Gewerbe ging jedoch später durch den Wegzug nach Ruhla im Ort zu Grunde.
Zillbach gehörte als Exklave im Sachsen-Meiniger Herzogtum zum sachsen-weimar-eisenach´schen Amtsgerichtsbezirk Kaltennordheim und hatte seit dem Jahr 1875 bis zum heutigen Tag in etwa 450 bis 475 Einwohner.
Der wohl bekannteste regelmässige Besucher Zillbachs
... war der Herr Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe, der meist in der Begleitung seines Großherzogs hier anwesend war. Was er allerdings hier hinterließ ist wenig schmeichelhaft... im Grunde nur zwei Sätze:
"Zillbach ist ein böses Nest"
und:
"Zillbacher sind wie Katzen,
vorne lecken, hinten kratzen"
Ja, ja... der Dichterfürst... immer einen Scherz auf den Lippen.
Ein anderer Mann, welcher nachhaltige Geschichte machte, ist Herr
Heinrich von Cotta.
In der "kleinen Zillbach" - gelegen zwischen Wasungen und Schwarzbach - geboren, begründete er hier in Zillbach die moderne Forstwirtschaft.
Im Gelände des damaligen Schlossbereiches gründete er sein "Forstwirtschaftliches Institut" und die erste Forstlehranstalt Deutschlands und legte in der Umgebung Zillbachs, ganz nahe der Zillbachquelle, ein "forstbotanisches Areal" mit ca. hundert verschiedenen Baumarten an, welches man noch heute begehen kann.
Weitere Persönlichkeiten aus Zillbach:
Christian Friedrich Gottlieb Thon (1773–1844),
Autor, war in Zillbach Rentamtmann und Forstkommisar
Bernhard von Cotta (1808-1879);
Sohn von Heinrich Cotta, Geologe und Bergbau-Wissenschaftler
Karl Friedrich Schwanitz (1823–1903),
deutscher Richter und Gelehrter
Hugo Bach (1872–1950),
Sohn des Zillbacher Pfarrers und späteren Superintendenten Wilhelm Bach, war Richter in Deutsch-Südwestafrika, Ministerialbeamter und zuletzt, nach dem Kriege, Richter am Landgericht Weimar
Magda Langenstraß-Uhlig (1888–1965),
in ZIllbach geboren und später bekannte (leider heute fast vergessene) deutsche Malerin
(abstrake Malerei, Kubistin, Futuristin)